MikroNews: Belarus und die große Einigkeit

In den letzten Jahren konnten wir eine sehr starke Veränderung des Nutzerverhaltens in den sozialen Netzwerken beobachten. Und zwar genau an dem Punkt, der „früher“ gerne mal der „Sales Pitch“ seitens des Silicon Valley war.

Soziale Netzwerke als Werkzeug der Revolution. Den Höhepunkt erlebte diese Nutzungsform wohl 2001 auf dem Tahrir-Platz in Ägypten. Seitdem geht es rapide bergab. Schon 2014 taugten die sozialen Medien nur noch als Propagandaschleuder, bei der kaum noch einer wusste was wahr und was falsch war. Aber viele hatten eine starke Meinung und einen flinken Finger beim Verteilen der vermeintlich aufklärerischen Nachrichten.

Jetzt sind wir sechs Jahre weiter und bei den Protesten in Belarus hat sich das Ganze scheinbar eingependelt. Man weiß wo es die seriösen Informationen gibt und wo nicht. Propaganda ist leicht als solche zu erkennen und sicher hilft vielen in Bezug auf Lukashenka auch ihr gefestigtes Weltbild. Die Trolle verfangen nicht.

Entwarnung würde ich dennoch nicht geben. Wir sehen in den USA, wie Gesellschaften ihre innere Spaltung in der Öffentlichkeit austragen und mit welchen Mitteln das System bis aufs letzte ausgereizt wird. Was wir in Belarus erleben, ist in diesem Sinne „leider“ nur eine Revolution, bei der „wir“ uns einig sind, wo die Fronten verlaufen.

Mikro188 Das süße Gift des Wachstums

Hannah und Ulrich besprechen sehr ausführlich das ein oder andere Problem mit den Thesen zum Postwachstum. Aus meiner persönlichen Beobachtung des Diskurses der letzten Wochen, möchte ich noch einen Gedanken hinzufügen: Mir scheint, dass nicht immer zwischen dem Wachstum einzelner Unternehmen und dem Wachstum des Marktes unterschieden wird, wenn wir über Wachstum und seine Grenzen sprechen. Vielleicht kommt man sich näher, wenn diese Unterschiede stärker betont werden.

Mikrogespräch006 mit Mathis Richtmann über eine Zukunft nach Corona

Mathis Richtmann ist Geschäftsführer vom Dezernat Zukunft. Der Thinktank hat während Corona nach Möglichkeiten gesucht, wie wir unsere Zukunft gestalten können. Wir besprechen die Kernpunkte des ersten Wurfs.

MikroDiskurs008 unser Diskurs ist zurück, es ging um Postwachstum

Wir wollen das Diskurs-Format umgestalten, es wird sich also immer wieder mal was ändern. Bei der Folge habe ich beispielsweise festgestellt, dass hier zwei Welten aufeinander knallen, deren Diskursabfolge nur schwer zu synchronisieren ist. Daher habe ich mich während des Gesprächs entschieden, das sichtbar werden zu lassen. So haben wir am Ende nun zwei Weltbilder sichtbar und können so vielleicht am ehesten nach den Anknüpfungspunkten suchen. In jedem Fall scheint mir aber, dass die Prämissensetzung beider Seiten nun schwerer geworden sein könnte.

Mikro189 Epic vs. Apple und Google

Die Herleitung des Konflikts ist recht ausführlich gelungen, wichtiger aber ist, dass wir mit dem Apple-Garten-Bewohner Ulrich auch die Apple-Sicht der Dinge darstellen konnten. Manche Sachen kann man so nachvollziehen, auch wenn man sie vielleicht nicht verstehen will. Es könnte durchaus sein, dass hier der Plattformkapitalismus neu verhandelt wird.

Auf Hörerwunsch haben wir uns auch damit beschäftigt, ob Delivery Hero wirklich in den Dax gehört und ob der Dax wirkliche die geile Sau der deutschen Wirtschaft ist, als die er immer angepriesen wird. Nunja.

Lesehinweise

• Eine Frage, die eher selten gestellt wird, ist, wie es eigentlich Chinesïnnen in den USA geht. Noch seltener hingegen wird gefragt, wie es sich für Chinesïnnen bei den jeweiligen Polen der USA anfühlt.

• Die Uiguren werden in China eingesperrt. Die Frauen werden sterilisiert. Es existieren riesige Internierungslager, die China „Umerziehungslager“ nennt. Es geschieht Folter, Menschen sterben und selbst die Türkei hat eine Möglichkeit gefunden sich verbal für die Uiguren einzusetzen und sie gleichzeitig nach China auszuliefern. Die Weltgemeinschaft schaut bisher weg, während die Uiguren mit Han-Chinesen verheiratet werden. Soweit so bekannt und betrüblich. Und es wird nicht besser dadurch, dass sich langsam ein Konsens zum Sprachgebrauch als „Genozid“ bildet. Ein großes Rätsel ist, warum die uigurischen Frauen so wenig Support von den Feministinnen dieser Welt erhalten.

Uyghur Women Persecuted: Will the Feminists Support Them? — bitterwinter.org Uyghur women are raped, compelled to marry Han Chinese, detained in the dreaded transformation through education camps, and killed. Why do Western feminists ignore their tragedy? CreditsFeminism. A movement which has meant so much to so many.

• Donald Trump als Konstante des amerikanischen Faschismus.

American Fascism: It Has Happened Here — www.nybooks.com As militarized police in riot gear and armored vehicles barreled into peaceful protesters in cities across America, and its president emerged from a bunker to have citizens tear-gassed on his way to a church he’d never attended, holding a Bible he’d never read, many people recalled a famous sayi