Zum Inhalt springen

MikroNews: Deutschland wächst

Marco Herack
2 minuten gelesen

Da mein Urlaub nun dem Ende zuneigt, bewege ich mich langsam wieder in Richtung Normalität. Dennoch werde ich es mir heute an dieser Stelle sehr leicht machen.

Statt einer Einzelauflistung der Produktionen während des Urlaubs im Newsletter, verlinke ich euch einen Tweet, in dessen Thread ihr genau diese Auflistung findet. Also alle Produktionen der ‚Mikroökonomen‘, der ‚ForeignTimes‘ und von ‚Systemrelevant‘. Wie ihr seht, habe ich die Urlaubszeit genutzt, auch zwei Folgen für die ForeignTimes zu produzieren. Die liegt mir ja immer besonders am Herzen.

Deutschland und die Sache mit der Verantwortung

Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) wirkte auf mich bisher eher tollpatschig. Wir haben verschiedentlich ihre Ausführungen zu Europa im Podcast analysiert und dabei viel Provinzialität gefunden. Ein Einigeln, wenig Freude am Großen geschweige denn an der Welt.

Dennoch hat AKK nun eine sehr erstaunliche Rede gehalten. Mit einem klaren Bekenntnis zur transatlantischen Freundschaft und der starken Willensbekundung, dass auch Deutschland sich ändern müsse. Es geht nicht mehr um die von der Leyen’schen Phrasen von der ‚stärkeren Verantwortung‘.

Ob man Teil des Westens ist, bemisst sich auch daran, ob man bereit ist, ihn zu verteidigen. Nicht nur militärisch, aber auch.

Die gesamte Rede zeichnet einen inneren Schwenk bei AKK wie auch in der deutschen Außenpolitik. Ich kann jedem nur empfehlen, sie daher in Gänze zu lesen.

Es scheint mir kein Zufall, dass ich auf diese Rede über einen China-Newsletter aufmerksam wurde und nicht über die deutschen Medien. Denn jedes Bekenntnis zu Rüstung, jede Bereitschaft zur Verteidigung und jede Veränderung der Wortwahl wird gerade dort sehr genau beobachtet und mit einer gewissen Empfindlichkeit zur Kenntnis genommen. Dies auch, weil man in China gelernt hat, dass wenn Russland Rüstungsprojekte gen USA plant, immer auch China mitgemeint ist.

So ist es auch in diesem Fall. In der Rede von AKK wird China nur in Bezug auf Wirtschaftsereignisse genannt. Doch ein stärkeres, auch ein militärisch stärkeres, Europa, hat zwangsweise zur Folge, dass man Europa weniger rumschubsen kann. Das gilt für die USA, für Russland aber auch für China.

Für uns, als Wirtschaftspodcast, ist an der Stelle aber natürlich der wirtschaftliche Aspekt interessanter. Ich werde in einer der nächsten Folgen noch näher darauf eingehen. Zwei Abschnitte sehe ich hier im Fokus:

Es sollte keine abwegige Idee sein, zwischen der EU und den USA ein Abkommen zu verhandeln, das alle Zölle und Handelshemmnisse zwischen den transatlantischen Partnern vollständig abbaut. Und das offen ist für jene, die wie wir das Rückgrat der liberalen, regelbasierten Ordnung stärken wollen.

Und:

Als führende Exportnation sehen wir Deutschen mit großer Sorge, wie China sich in internationalen Handelsfragen aufgestellt hat. Zu unseren Kritikpunkten gehören:
- die seit langem andauernden Währungsmanipulationen,
- die aggressive Aneignung geistigen Eigentums,
- die ungleichen Investitionsbedingungen,
- die staatlich subventionierte Verzerrung des Wettbewerbs.

Mehr dann im Podcast. Wenn ihr dazu ein paar Gedanken habt, sendet sie mir ruhig zu.

Leseinweise

  • Lesen ist ja manchmal auch Zuhören. Drosten erklärt in diesem Video die Informationen, die der Entscheidung der Bundesregierung zum Lockdown light zu Grunde lagen. Der Vortrag geht rund 45 Minuten. (Irre ich mich, oder hat er sich die Haare vorm Lockdown nochmal besonders kurz schneiden lassen?)
  • Auch viele Deutsche mögen es nicht glauben, aber Deutschland ist ein ganz normales Land. Ziemlich durchschnittlich. Das einzige was wir erreicht haben: Uns geht es überdurchschnittlich gut.
  • In Deutschland werden die Kriegsverbrechen Assads verhandelt. Etwas, worauf wir stolz sein sollten und dem wir viel mehr Aufmerksamkeit schenken müssen. Das Interessante daran ist auch, dass dieses Verfahren dafür sorgt, dass „der Westen“ die Beziehungen zu einem Syrien unter Assad nur schwerlich wird normalisieren können. Bei der AfD findet man das vermutlich alles doof, denn:
At the end of the trial, even if the victory is symbolic and merely two mid-ranking regime officials are convicted, experts believe the evidence is beginning to influence refugee policy in Germany. In the light of such testimonies, it is harder for the populists to demand the refugees return to Syria.
Newsletter

Kommentare


zusammenhängende Posts

Mitglieder Öffentlichkeit

MikroNews: Wie Iran die Veröffentlichung dieser Mikroökonomen-Folge verhinderte

Iran ist Schuld!

Mitglieder Öffentlichkeit

MikroNews: Hannah schafft Fakten zum Generationenkapital

Überblick zu den aktuellen Premiumfolgen und Hannahs Teaser zur Aktienrente. :o)

Mitglieder Öffentlichkeit

MikroNews: Zeit für einen Klimawandel

Ein kleiner Ausblick auf die nächsten Themen und ein Einblick in die aktuelle Folge.